SIEGFRIED CHAROUX
(1896-1967)
1896 Geburt in Wien am 15. November als uneheliches
Kind der Kleidermacherin Anna Charous, verwitwete
Buchta
1914 Annahme des Mädchennamens seiner Mutter
„Charous“
1915 Einberufung zum Dienst in der österreichisch-
ungarischen Armee
1916 Schwere Verwundung an der russischen Front
1917 Anerkennung als 50-prozentiger Kriegsinvalide,
Anstellung als Mechaniker in der optischen Anstalt C.P.
Goerz
1918 Beteiligung am Jännerstreik; während der
Berufstätigkeit Beginn mit dem Modellieren;
Schauspielstudium an der Staatsakademie für Musik und
darstellende Kunst
1919 Bekanntschaft mit Margarethe Treibl, Tochter einer
jüdischen Kaufmannsfamilie
1922 Studienbeginn an der Akademie der Bildenden Künste
bei Prof. Hans Bitterlich
1923 Nebenbeschäftigung als politischer Karikaturist
(Signatur „CHAT ROUX“, die „Rote Katze“)
1924 Verlassen der Akademie ohne Abschluss und Beginn
als selbstständiger Bildhauer
1926 Überlassung eines Ateliers am Fuchsenfeld
(Wien 12) durch die Stadt Wien; Heirat mit Margarethe
Treibl; Annahme des Künstlernamens „Charoux“
1927 Debüt mit der Plastik „Robert Blum“ auf der
Kunstschau 1927
1930 „Fries der Arbeit“ (Zürcher Hof, Wien 10);
Beauftragung mit der Ausführung des Lessing-Denkmals
als Wettbewerbssieger unter 83 Mitbewerbern
1932 Ausstellung der Porträtfiguren „Stalin“ und „Mahatma
Gandhi“ in der 53. Jahresausstellung im Wiener
Künstlerhaus
1935 Enthüllung des Lessing-Denkmals am Wiener
Judenplatz am 15. Juni; am 7. September Ausreise des
Ehepaars Charoux aus Österreich in Richtung
Großbritannien
1936 Bekanntschaft mit den Labour-Politikern Lord Cecil
und Michael Foot sowie mit David Astor
1938 Erste Ausstellung in London; daraufhin zahlreiche
Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen
1939 Abtragung des Lessing-Denkmals durch die
Nationalsozialisten
1940 Zweimonatige Internierung als „Enemy Alien“ auf der
Isle of Man
1941 Zeitweise Beteiligung des Ehepaars Charoux an den
deutschsprachigen Propagandaprogrammen der BBC als
Nachrichtensprecher
1946 Verleihung der britischen Staatsbürgerschaft
1947 Erster Besuch in Österreich nach über zehn Jahren
auf Einladung der Stadt Wien; Gespräche mit dem Wiener
Kulturstadtrat Viktor Matejka über die Wiederrichtung
des Lessing-Denkmals, in Folge Denkmalsaufträge (Hugo
Breitner-Denkmal, Richard Strauss-Denkmal, Bertha von
Suttner-Denkmal) und Aufträge für Wiener
Gemeindebauten
1948 Verleihung des großen Preises der Stadt Wien für
Bildhauerei
1949 Aufnahme als korrespondierendes Mitglied der Royal
Academy of Arts (A.R.A.); Lehrtätigkeit an der Royal
Academy Sculpture School
1951 Monumentalrelief „The Islanders“ für das Festival of
Britain, London (1952 abgetragen)
1956 Ernennung zum ordentlichen Mitglied der Royal
Academy of Arts (R.A.)
1958 Verleihung des Titels „Professor“ durch
Bundespräsident Adolf Schärf
1963 Offizielle Beauftragung für ein zweites Lessing-
Denkmal (posthume Aufstellung 1968)
1966 Verleihung der Goldenen Ehrenmedaille der Stadt
Wien
1967 Tod in London am 26. April nach langer Krankheit
Aktualisierung: Oktober 2023